Eine Phimose kann entweder noch seit dem Kindesalter bestehen oder später erworben sein. Eine asymptomatische Phimose bedarf keiner Behandlung. Symptome können sein: Gefühl der (schmerzhaften) Enge der Vorhaut, Probleme bei der Hygiene oder beim Sex (schmerzhafte Erektionen), Probleme oder Schmerzen beim Wasserlassen („Ballonierung“ des Präputiums), Infektionszeichen. Eine Paraphimose, wenn also das Präputium von hinter der Corona glandis nicht mehr nach vorne gestreift werden kann, muss umgehend einem Urologen vorgestellt werden, da die Blutversorgung der Glans gefährdet sein kann.
Bei einer unkomplizierten symptomatischen Phimose behandelt man zunächst mit einer mittel- bis hochpotenten Steroid- Creme: z. B. Betamethason-Creme 0,1% 2x tgl. für vier Wochen auf die Vorhaut auftragen (nicht auf die Glans!). Eine antibiotische Creme kann bei V. a. Balanitis ergänzt werden. Ist der Patient Diabetiker, sollte man auch auf die Blutzuckereinstellung achten. Beim Sex können Kondome helfen, die Beschwerden zu lindern. Ein forciertes Zurückziehen des Präputiums wird generell nicht mehr empfohlen, da es die Vernarbungen eher verschlechtert.
Wenn sich durch oben genannte Maßnahmen keine Besserung nach vier Wochen zeigt, ist die Überweisung zum Urologen angezeigt, denn es könnte eine Zirkumzision notwendig sein. Auch bei Verdacht auf Balanitis xerotica obliterans (Phimose durch Atrophie des Präputiums bei Lichen sclerosus) ist eine urologische Konsultation sinnvoll. Ist ein derber Knoten palpabel, muss an ein Malignom gedacht werden. CB