Von kognitiven Problemen - Prävalenz im Verlauf bis zu 70 % – sind SPMS-Patienten besonders schwer betroffen.
Die Analyse der randomisierten doppelblinden Phase-III-Studie EXPAND bei 1.651 SPMS-Patienten mit EDSS-Werten zwischen 3,0 und 6,5 ergab nun unter Siponimod eine Besserung der (vielfach alltagsrelevanten) Informationsverarbeitungs- Geschwindigkeit: Eine relevante Verbesserung im etablierten Symbol Digit Modalities Test (SDMT) um ≥ 4 Punkte erfuhr ein signifikant höherer Anteil der mit Siponimod Behandelten als der Patienten unter Placebo (HR: 1,28; p = 0,0131) - und deutlich weniger Patienten eine Verschlechterung (HR: 0,79; p = 0,0157).
Von Siponimod profitierten numerisch alle nach Kognitionsstatus und Schubaktivität gebildeten Subgruppen. Die Effekte auf den SDMT waren bei den kognitiv initial nicht beeinträchtigten Patienten stärker (und signifikant, HR: 1,49; p = 0,0126). Dies traf auch auf die SDMT-Besserung bei Patienten mit einem anfänglichen SDMT-Score oberhalb des Medians zu (HR: 1,46; p = 0,0094) sowie auf jene mit aufgesetzten Schüben (HR: 1,51; p = 0,0176).
Die Wahrscheinlichkeit für eine SDMTVerschlechterung fiel unter Siponimod ebenfalls vorteilhafter aus - signifkant vs. Placebo verringert sowohl bei den initial kognitiv Beeinträchtigten als auch Nicht- Beeinträchtigten (HR: 0,72; p = 0,0269 bzw. 0,76; p = 0,0477) sowie bei jenen mit einem anfänglichen SDMT-Score unterhalb des Medians (HR: 0,65; p = 0,0071). Auch wenn Siponimod bei früher Behandlung größere Effekte zu haben scheint, profitieren auch Patienten mit fortgeschrittener MS. Die Resultate harmonieren mit der signifikanten Senkung der mittleren Hirnatrophie-Rate unter Siponimod in der EXPAND-Studie um mehr als 20 % (p = 0,0002). Die EU-Zulassung von Siponimod zur Behandlung der SPMS wird Ende 2019 erwartet. JL