Bei der HS handelt es sich um eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die sich durch schmerzhafte Knoten, Fistelbildung und entstellende Narben manifestiert. Sie tritt typischerweise in Arealen mit hoher Dichte apokriner Schweißdrüsen (Axilla, Leiste, Anogenitalregion) auf, erläuterten die Wissenschaftler aus Sydney. Betroffffen sind vor allem junge Frauen. Obwohl die Pathogenese der auch als Acne inversa bezeichneten Erkrankung weitgehend unklar ist, deutet vieles auf eine immunvermittelte Problematik hin: So besteht offffenbar ein Zusammenhang mit verschiedenen Autoimmunerkrankungen und Endokrinopathien wie beispielsweise entzündlichen Darmerkrankungen, der rheumatoiden Arthritis, dem Diabetes mellitus Typ I oder dem Morbus Cushing. Ob dies auch für Schilddrüsenerkrankungen gilt, untersuchten die Forscher nun im Rahmen einer Metaanalyse.
Mittels systematischer Literaturrecherche identififizierten sie fünf thematisch relevante retrospektive Fallkontrollstudien. Das Studienkollektiv bildeten insgesamt 36.103 Patienten mit einer HS sowie 17.0517 Kontrollen. Die Wissenschaftler prüften, wie viele Personen beider Gruppen an einer Schilddrüsenerkrankung litten. Hierbei berücksichtigten sie Hypo- und Hyperthyreosen, den Morbus Basedow, den Morbus Hashimoto sowie weitere Thyreoiditiden.
Das Ergebnis: Es bestand ein signififikanter Zusammenhang zwischen dem Hautleiden und Schilddrüsenerkrankungen (Odds Ratio 1,36; 95-%-Konfifidenzintervall 1,13–1,64) bei allerdings signififikanter Heterogenität. Patienten mit einer HS leiden überproportional häufifig begleitend an einer Schilddrüsenfunktionsstörung, schlussfolgerten die Wissenschaftler. Dies sollte den behandelnden Ärzten bewusst sein. Möglicherweise, so ihre Hypothese, spielen proinflflammatorische Zytokine bei beiden Erkrankungen eine wichtige Rolle. Weitere Studien müssen diese pathogenetischen Zusammenhänge beleuchten und klären, welche Patienten von einem Schilddrüsenscreening profifitieren. LO