Non-Hodgkin-Lymphom

Arzt-Depesche 1/2020

Allo-HSZT auch für ältere Patienten

Daten einer Registerstudie aus den USA belegen nun, dass man eine allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (Allo-HSZT) auch älteren Patienten mit refraktärem und rezidivierendem Non-Hodgkin- Lymphom (R/R NHL) nicht vorenthalten sollte.
Für eine Zeit-Trend-Analyse zur Anwendung einer Allo-HSZT bei älteren Patienten im Alter von ≥ 65 Jahren wurden Daten von 727 NHL-Patienten, die zwischen 2000 und 2015 eine allogene Transplantation erhalten hatten, ausgewertet.
Der Einsatz von Allo-HSZT hatte bei NHL-Patienten ≥ 65 Jahren hatte im Zeitraum zwischen 2000 bis 2015 stetig zugenommen. Zu begründen ist dies einerseits durch die Verwendung dosisreduzierter und nicht myeloablativer Konditionierungsregime, andererseits aber auch durch die Verfügbarkeit neuer Agenzien zur Behandlung von Rezidiven. So verbesserte sich in den letzten zehn Jahren das Gesamtüberleben (overall survival, OS) vier Jahre nach einem Rezidiv nach Allo-HSZT signifikant. Während für das progressionsfreie Überleben keine bedeutenden Fortschritte erzielt wurden, konnte hingegen in den letzten fünf Jahren im Vergleich zu früheren Jahren das Sterberisiko um 33 % gesenkt werden. Für das Auftreten einer akuten Graft-versus-Host- Reaktion (GvHR) zeigte sich keine Verbesserung. Die Zahl chronischer GvHR zwei Jahre nach Transplantation nahm sogar zu. Wohl deswegen, weil mehr nicht verwandte Spender (matched-unrelated donors, MUD) und weniger Antithymozytenglobulin oder Alemtuzumab eingesetzt wurde, so die Autoren.
Trotzdem meinen die Autoren, dass man auch bei älteren NHL-Patienten eine Allo-HSZT nicht außer Acht lassen sollte. GH
Quelle: Shah NN et al.: Allogeneic transplantation in elderly patients ≥65 years with non-Hodgkin lymphoma: a time-trend analysis. Blood Cancer J 2019; 9(12): 97; doi: 10.1038/s41408-019-0261-1

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