Eisenmangel wird häufig unterbewertet, obwohl effektive Gegenmaßnahmen zur Verfügung stehen. Dies zeigte auch eine Metaanalyse von sieben Studien zur Behandlung anämischer Krebspatienten (vier zu Eisencarboxylase, drei zu Eisensaccharose). Bei Therapiebeginn lag der Hb-Wert der Teilnehmer mit im Schnitt 9,5 g/dl im anämischen Bereich. Eine i.v. Eisentherapie hob den Wert um durchschnittlich 1,6 g/dl signifikant an. Allergische oder anaphylaktische Reaktionen wurden nicht beobachtet, und die Präparate erwiesen sich als gut verträglich. Eine mögliche Beeinflussung der Krebserkrankung durch die Eisensupplementierung wird diskutiert, konnte aber bisher nicht nachgewiesen werden. Ärzte müssen daher abwägen, ob der direkte Nutzen der Eisenapplikation oder ein mögliches (heute unbekanntes) langfristiges Risiko ihre Entscheidung beeinflusst. SI
Praxis-Tipp
Arzt-Depesche 1/2017
Anämische Krebspatienten i.v. behandeln
Bei Krebspatienten mit Eisenmangel ist die Lebensqualität zusätzlich zur Krebserkrankung negativ beeinträchtigt. Von der Eisenmangel-Anämie sind etwa 59% aller Krebspatienten betroffen. In einem aktuellen Review zeigt sich die intravenöse Eisentherapie als angemessene Option.
Quelle:
Lebrun F et al.: Intravenous iron therapy for anemic cancer patients: ... Support Care Cancer 2017; 25: 2313-19
ICD-Codes:
E61.1