Der gegen das CD52-Antigen auf B- und T-Zellen gerichtete monoklonale Antiköper Alemtuzumab (Lemtrada®, Genzyme) ist auch unter Langzeitbedingungen anhaltend wirksam. Dies zeigen die Ergebnisse einer Verlängerungsstudie der zweijährigen CARE-MS II Studie, in der Alemtuzumab gegenüber Interferon beta-1a (44 μg) u. a. die jährliche Schubrate um 49% gesenkt hatte. In die Verlängerungsphase über weitere zwei Jahre traten 393 Patienten (92,9%) ein. Nach insgesamt vier Jahren hatten zwei Drittel der Patienten keine neue Behandlung benötigt. Nach drei Jahren waren 86,5% und nach vier Jahren 89,1% der Patienten frei von entzündlichen, Gadolinium-anreichernden Läsionen; gänzlich ohne eine MS-Aktivität in der Bildgebung waren 68,4% bzw. 69,9%. Die MRT-Befunde sprechen dafür, dass die Wirkung von Alemtuzumab auch Jahre nach den beiden Behandlungsphasen anhält. Unabdingbar ist ein enges Monitoring auf mögliche Nebenwirkungen wie sekundäre autoimmunologische Erkrankungen, z. B. der Schilddrüse.
Studiendaten
Neuro-Depesche 7-8/2015