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Arzt-Depesche 8/2020

Apherese und Organtransplantation

Die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie e. V. (DGTI) verweist darauf, dass neue Verfahren der Apherese nicht nur bei der Nierenersatztherapie (Dialyse) eine wichtige Rolle spielen, sondern auch bei der Organtransplantation einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass die Empfänger ihre erhaltenen neuen Organe nicht abstoßen.
Der therapeutischen Apherese wird in der Transfusionsmedizin eine große Bedeutung zuteil. Mit ihr wurden beeindruckende klinische Erfolge erreicht. Auch in der Transplantationsmedizin kommt die Apherese zum Einsatz.
Aufgrund von Blutgruppenunverträglichkeit zwischen potenziellem Organspender und Organempfänger konnte man früher nur blutgruppengleiche oder blutgruppenverträgliche Organe transplantieren. Heute ist es möglich, durch eine zwar zeitaufwendige, aber mit geringem Risiko behaftete Aufreinigung des gesamten Plasmas des Empfängers Blutgruppen- Antikörper zu entfernen. Mit den heutigen Apherese-Geräten, die mit sogenannten Immunabsorbern arbeiten, gelingt es viel effizienter und auch gezielt diejenigen Antikörper, die gegen Blutgruppen- oder Gewebemerkmale auf transplantierten Organen gerichtet sind, aus dem Blut zu eliminieren. Durch die Kombination aus therapeutischer Apherese und Medikamenten, die verhindern, dass neue Antikörper gebildet werden, kann das Langzeitüberleben nach einer Organtransplantation weiter verbessert werden.
Zum Einsatz kommt die therapeutische Apherese aber auch bei andern Krankheitsbildern, wie zum Beispiel multipler Sklerose oder anderen Autoimmunerkrankungen. Erprobt wird sie zudem bei Allergien, wenn allein Medikamente nicht wirken. GH
Quelle: Pressemitteilung: „Gesund durch Blutreinigung? Wie neue Erkenntnisse in der therapeutischen Apherese helfen können, Erkrankungen zu heilen“ München, 15.9.2020, Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI)

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