Ziel der Studie des Universitätskrankenhauses Galway war es, in einer Gruppe von Medizinstudenten, den Zusammenhang zwischen dem Kenntnisstand zu Hautkrebs und dem Bräunungsverhalten sowie der Einstellung zur Hautbräune zu analysieren. Eingeschlossen in die Studie waren 312 Studenten. Der mittels Richtig- und Falsch-Fragen bestimmte Wissensstand zu Hautkrebs betrug 89,8 %, wobei 33,1 % angaben, sich durch Sonnenbräune gesünder zu fühlen, 64,6 % empfanden sich attraktiver und 55,9 % hatten ein besseres Selbswertgefühl aufgrund der Hautbräune. Der größte Teil der Probanden (93,5 %) stimmten zu, dass Sonnenschutz sehr wichtig ist. Nur 41,2 % befürchteten an Hautkrebs zu erkranken. Dabei berichteten 60,3 % der Personen über im letzten Jahr erlittenen Sonnenbrand mit stark geröteter (30,8 %), gerötet entzündeter (35,1 %) Haut und Blasenbildung (10,1 %). Ein kleiner Teil der Probanden (9,6 %) gab an, Sonnenstudios genutzt zu haben.
Während der Sommermonate nutzten weniger als die Hälfte der Studenten Sonnenschutz, während über die Hälfte diesen anwand, wenn sie sich in Ländern mit starker Sonneneinstrahlung befanden.
Erstaunlicherweise ergab sich aus den Daten eine positive Assoziation zwischen einem hohen Wissensstand zu Hautkrebs und einem risikoreichem Sonnenverhalten. So waren die Studenten generell der Hautbräune gut zu gewandt, was zur Folge hatte, dass sich diese auch stärker der Sonne aussetzten. Somit war die kurzfristig hinzugewonnene Attraktivität wichtiger als die zu erwartenden Spätfolgen.
Die Erkenntnis, dass nicht vordergründig der Wissensstand über die Ursachen von Hautkrebs sondern eher die Einstellung zur Hautbräune als Schönheitssymbol das Sonnenverhalten bestimmt, sollte beim Entwurf von Hautkrebs-Vorsorgemaßnahmen unbedingt mit berücksichtigt werden. GH