Ein Team von der Universität des Saarlandes unter der Leitung von Prof. Martina Sester hat nachgewiesen, dass die verschiedenen COVID-19-Impfstoffe die Immunabwehr von Organtransplantierten trotz deren abgeschwächter Immunantwort auf unterschiedliche Weise mobilisieren und sich dabei ergänzen können. Die Forschungsergebnisse wurde jetzt im American Journal of Transplantation veröffentlicht. Hierfür wurden die Daten der ersten 110 bereits zweifach geimpften Studienteilnehmer ausgewertet. Darunter befinden sich 40 Nieren-, Lungen- und Lebertransplantierte und Patienten mit einem Spenderherz sowie 70 gesunde Kontrollen ohne Immunsuppression.
Die Studie belegt zum einen, dass die COVID- 19-Impfstoffe nach der ersten Gabe unterschiedlich wirken. Zum anderen zeigt sie, dass reine Antikörpertests nicht ausreichen, um bei immungeschwächten Personen herauszufinden, ob sie einen ausreichenden Impfschutz aufweisen. Auch nach der zweiten Impfung war der Nachweis einer Impfantwort unter der Berücksichtigung der T-Zellen deutlich aussagekräftiger als bei der alleinigen Analyse von Antikörpern. Antikörper oder T-Zellen waren dann bei immerhin 71 % aller transplantierten Patienten zu beobachten. Da sowohl homolog als auch heterolog geimpfte Organempfänger untersucht wurden, gibt es deutliche Hinweise, dass sich auch bei diesen die Kombination verschiedener Impfstoffe sehr gut ergänzt.