Hyperakusis kommt mit einer Prävalenz von etwa 6 bis 17% vor und ist oft mit Tinnitus assoziiert. Die Behandlungsoptionen umfassen das Vermeiden auslösender Lärmreize, kognitive Verhaltens- und Tinnitus-Retraining-Therapie, Hörgeräte und eine graduelle Geräuschexposition. Patienten, die aufgrund einer Bogengangsdehiszenz an Hyperakusis leiden, können minimalinvasiv mit einer Verstärkung des Fenestrae cochleae behandelt werden. In den USA testete ein Arzt an zwei Patienten, ob der Eingriff auch bei Hyperakusis ohne Bogengangsdehiszenz wirksam ist.
Bei den Patienten handelte es sich um einen 64-jährigen Mann und eine 75-jährige Frau mit seit mehr als 15 Jahren bestehender Lärmintoleranz und Tinnitus. Beide zeigten präoperativ einen ca. mittelschweren bilateralen hochfrequenten Hörverlust. Bei dem Eingriff wurden die Fenestrae cochleae und ovale mit Material der Fascia temporalis verstärkt.
Die Hyperakusis-Symptome verbesserten sich gemäß Fragebogen um 21 bzw. 13 Punkte. Zwar verringerte der Eingriff etwas das Hörvermögen im hochfrequenten Bereich, allerdings war das für die Patienten nicht wahrnehmbar. Beide gaben ein unverändertes Hörvermögen und eine verbesserte Lebensqualität an. OH