Allergie-Desensibilisierung

Praxis-Depesche 3/2020

Besseres Ergebnis ohne Fluppe

Eine Allergen-spezifische Immuntherapie (AIT) ist die einzige Behandlung, die den Verlauf einer allergischen Erkrankung mit über die Luft aufgenommenen Allergenen beeinflussen kann. Aber welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?
Es wurden 145 Patienten mit Pollen- oder Hausstaubmilbenallergie in die kleine Studie eingeschlossen, die eine AIT erhielten. Die Effektivität der AIT wurde mittels ACS evaluiert (Allergy Control Score), der vor und mindestens ein Jahr nach Abschluss der AIT erhoben wurde. Folgende Faktoren wurden als potenzielle Einflussvariablen der Therapieeffektivität untersucht: Alter, Geschlecht, Allergie-Typ, Allergen- Typ, Art der Impfung und der AIT und die Raucher-Anamnese.
In der gesamten AIT-Gruppe erwies sich die Therapie als effektiv. Der mittlere ACS sank von 21,14 auf 14,41 Punkte (p < 0,0001). Keiner der möglichen Risikofaktoren hatte dabei einen Einfluss auf die Wirksamkeit der Therapie … bis auf die Raucher-Anamnese. In der Gruppe der Raucher war die ACS-Abnahme signifikant geringer (von 21,8 auf 18,1 Punkte, p = 0,09).
Man sollte allergischen Patienten, bei denen eine Allergen-spezifische Immuntherapie geplant ist, dringend zum Rauch- Stopp raten. Im übrigen ist auch bekannt, dass der Prick-Test bei Rauchern oft falsch negativ ausfällt. Die Studie ist zwar klein, aber kann zumindest als hypothesengenerierend verstanden werden. CB
Quelle: Romantowski J et al.: Smoking history is negatively associated with allergen specific immunotherapy efficacy: a retrospective analysis. Postepy Dermatol Alergol 2019; 36: 673-6

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