Rosacea

Arzt-Depesche 6/2019

Breites Methodenspektrum zur Diagnostik

Bei der Rosacea handelt es sich um eine pathophysiologisch unklare entzündliche Hauterkrankung mit vielfältigem klinischen Erscheinungsbild. Es existieren eine Vielzahl bildgebender und biophysikalischer Methoden zur Objektivierung der morphologischen und funktionellen Charakteristika, wie niederländische Wissenschaftler berichteten.
Die Diagnose „Rosacea“ wird üblicherweise anhand klinischer Manifestationen (Erythem, Teleangiektasien, Papeln, Pusteln) gestellt. Die meisten Klassifikationssysteme sind allerdings subjektiv, erfassen häufig nicht die unter der Hautoberfläche ablaufenden Prozesse und nicht selten fehlt eine Validierung, erläuterten die Dermatologen von der Universität Nijmegen. Angesichts dessen ist eine standardisierte Beurteilung der Krankheitsaktivität bzw. ein standardisiertes Therapiemonitoring kaum möglich. Welche objektiven, reliablen Diagnostik- und Monitoringverfahren zur Verfügung stehen, haben die Forscher nun systematisch untersucht. Mittels Literaturrecherche identifizierten sie 78 thematisch relevante Veröffentlichungen. Lediglich Studien an erwachsenen Patienten mit einer Gesichtsrosazea gingen in die Analyse ein. Invasive Diagnosetechniken, die zu Hautirritationen, Blutungen oder Vernarbungen führen können (z. B. Biopsie, Abrasion), berücksichtigten sie nicht.
Die Wissenschaftler stellten 14 Techniken zur Rosazea- Beurteilung vor: Die bildgebenden Verfahren umfassten dabei unter anderem die konfokale Mikroskopie, die Dermoskopie, die Kapillaroskopie, die optische Kohärenztomographie sowie verschiedene Computer-assistierte Methoden. Zu den biophysikalischen Verfahren zählten die Spektrometrie, die Erfassung der Stratum-corneum- Hydrierung sowie die Objektivierung des transdermalen Wasserverlusts, der Sebum-Produktion, des pH-Werts, der Hautdurchblutung und der Hauttemperatur.
Aus dem großen Spektrum der Rosacea-Diagnostikverfahren, so das Fazit der Forscher, stellen die Objektivierung des Hautbefalls mit der Haarbalgmilbe Demodex mittels konfokaler Mikroskopie sowie die Erythembeurteilung mittels Spektrometrie vielversprechende Verfahren zum Therapiemonitoring dar. Der Grad der Barrierestörung lässt sich dagegen am besten über die Hydrierung der Haut und des transdermalen Wasserverlusts messen. Größere Studien sind notwendig, um validierte Protokolle zu Forschungszwecken zu etablieren. LO
Quelle: Logger JGM et al.: Non-invasive objective skin measurement methods .... Br J Dermatol 2019; Epub May 23; doi: 10.1111/bjd.18151
ICD-Codes: L71.9

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