Zusammengefasst wurden Anwendungsbereiche, Wirksamkeit und Sicherheit der Myelotomie, Chordotomie, DREZotomie (DREZ: dorsal root ganglionentry zone), Thalamotomie und Zingulotomie. Während die Zingulotomie bei diffusem Schmerz eingesetzt werden kann, sind die vier anderen aufgeführten Methoden bei lokalem Schmerz anwendbar. Für den Einsatz dieser neuroablativen Verfahren sollten jedoch bestimmte Kriterien, wie das Vorliegen einer fortgeschrittenen onkologischen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung, vorliegen, alle Optionen einer Radiotherapie ausgeschöpft worden sein, die besten medikamentösen Therapien keine Schmerzreduktion bewirkt oder zu nicht tolerierbaren Nebenwirkungen geführt haben, der Schmerz durch keine andere gezielte Intervention beeinflusst werden können, das Vorhandensein technischer Möglichkeiten zur Durchführung der chirurgischen Eingriffe gewährleistet sein sowie keine Kontraindikationen zum Einsatz dieser Methoden vorliegen. Obwohl durch diese neuroablativen Verfahren der TS effektiv gemildert und das Befinden der Betroffenen verbessert werden kann, kommen diese fast gar nicht zur Anwendung. Wohl auch dadurch, dass nicht ausreichend randomisierte klinische Studien vorhanden sind, die den Einsatz dieser Methoden mit den bestmöglichen medikamentösen Schmerztherapien vergleichen. Trotzdem sollten sie nicht in Vergessenheit geraten, um wissensbasierte Behandlungsoptionen aufrechtzuerhalten, die es ermöglichen, patientengerechte, erfolgreiche Schmerztherapien zur Verfügung zu stellen. GH
Schmerz
Arzt-Depesche 2/2021
Chirurgische Schmerzbehandlung
In einem Übersichtsartikel wurden verschiedene neuroablative Methoden zum Management von refraktären Tumorschmerzen (TS) vorgestellt sowie über deren Wirksamkeit und Sicherheit diskutiert.
Quelle: Farrell SM et al.: Neuroablative surgical treatments for pain due to cancer. Neurochirurgie 2021; 67(2): 176–88