Therapie-Optionen

Praxis-Depesche 5/2017

COPD 2017: duale Bronchodilatation

Die globale Initiative für COPD (GOLD), schon lange bekannt als respektiertes Leitlinien-gebendes Organ, hat Anfang 2017 seine überarbeiteten Leitlinien veröffentlicht. Diese enthalten zwei für die Praxis relevante Änderungen. Erstens wurde die Einteilung der COPD-Patienten in therapeutisch relevante Gruppen überarbeitet (ABCD-Schema). Seit 2017 erfolgt die Bestimmung der Lungenfunktion vor der eigentlichen ABCD-Kategorisierung: GOLD 1: leicht (FEV1 80%); GOLD 2: moderat (FEV1 50 - <80%); GOLD 3: schwer (FEV1 30 - <50%); GOLD 4: sehr schwer (FEV1 <30%). Nach der Bestimmung der Obstruktion misst man die Symptomschwere mittels mMRC (Modifed British Medical Research Council) oder CAT (COPD Assessment Test) und stellt die Exazerbationshistorie fest. Hat der Patient in der Vergangenheit zwei oder mehr Exazerbationen erlitten (oder mind. eine mit Hospitalisierung), kategorisiert man ihn in Gruppe C bei geringen Symptomen und in Gruppe D bei höherer Symptomlast. Exazerbierte er kein- oder oder einmal, gilt Gruppe A oder B (wiederum entsprechend der Symptomlast). Die zweite Neuerung in den Leitlinien betrifft die duale Bronchodilatation mit LAMA/ LABA-Kombinationen. Diese sind zum einen bei Gruppe-B-Patienten bei persistierenden Symptomen unter einer bronchodilatatorischen Monotherapie indiziert. Zum anderen sind LAMA/LABA- Kombinationen nun in der Erstlinientherapie bei Gruppe-D-Patienten und bei Patienten, die unter LAMA-Monotherapie weiter exazerbieren (Gruppe C) indiziert. Bei positiver Exazerbationsanamnese (C und D) ist LAMA/LABA den Kombinationen mit inhalativen Steroiden (ICS) vorzuziehen. Insbesondere zur Therapieempfehlung der Gruppe D steuerte die FLAME-Studie entscheidene Daten bei (Wedzicha JA et al., N Engl J Med 2016). In FLAME wurde Indacaterol/Glycopyrronium (Ultibro® Breezhaler®) versus Salmeterol/ Fluticason head-to-head verglichen: Dabei reduzierte die LAMA/LABA-Kombi unter anderem die Exazerbationshäufgkeit signifkant.

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