Rosacea

Praxis-Depesche 1-2/2018

Das Risiko für gastrointestinale Erkrankungen ist bis zu 45 Prozent erhöht

Schon frühere epidemiologische Studien konnten zeigen, dass eine pathogenetische Beziehung zwischen der Rosacea und verschiedenen gastrointestinalen Erkrankungen besteht. Diese Beobachtung konnte jetzt in einer Kohortenstudie bestätigt werden.

Verglichen wurden in dieser dänischen populationsbasierten Registerstudie die Daten von 49 475 Rosacea-Patienten mit denen von über vier Mio. Kontrollpersonen. Dabei wurde die Häufigkeit einer neu aufgetretenen Zöliakie, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Helicobacter-pylori-Infektion, Reizdarm und intestinale bakterielle Fehlbesiedlung analysiert. Insgesamt fand sich bzgl. vieler dieser Erkrankungen bei Rosacea-Patienten ein erhöhtes Risiko. Bei Zöliakie war das Risiko um das 1,46-fache, bei Morbus Crohn um das 1,45-fache, bei Colitis ulcerosa um das 1,19-fache und beim Reizdarm um das 1,34-fache erhöht. Kein Zusammenhang mit der Hauterkrankung ergab sich allerdings bei der Helicobacter-pylori- Besiedlung und der intestinalen bakteriellen Fehlbesiedlung. Daraus schlussfolgern die Autoren, dass man bei Rosacea-Patienten immer an das Vorliegen einer solchen Erkrankung denken und bei entsprechenden Symptomen auch danach fahnden sollte.
Doch wie dieser Zusammenhang, genauer gesagt das pathogenetische Overlap zwischen Haut und Darm erklärt werden kann, dazu gibt es noch keine sicheren Erkenntnisse. PS
Quelle:

Egeberg A et al.: Rosacea and gastrointestinal disorders; a population-based cohort study. Br J Dermatol 2017; 176; 100-6

ICD-Codes: L71.9

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