Hämatologie & Lymphome

Arzt-Depesche 2/2018

Dosisoptimierung von Dasatinib bei CML

In einem Review wurden optimierte Therapieoptionen mit Dasatinib, wie Dosisreduktionen, Dosisunterbrechungen und Therapieabbrüche, für individuelle Patientengruppen betrachtet. Analysiert wurden retrospektive Publikationen und laufende prospektive Studien.

Die chronisch myeloische Leukämie (CML) wurde durch die Therapie mit Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) in eine chronische Erkrankung verwandelt. Mit Erreichen von langfristigem Überleben hat sich der Fokus nun auf die Dosisoptimierung und eine individuelle Behandlung verlagert. Dasatinib ist ein BCR-ABL1-Kinaseinhibitor der zweiten Generation, der für CML-Patienten in der chronischen Phase in einer Dosierung von 100 mg täglich zugelassen ist. Mit einer Optimierung der Dasatinib-Dosierung sollten zwei Ziele erreicht werden: Die Erhaltung der zytogenetischen und molekularen Remissionen sowie die Minimierung von Nebenwirkungen. Die verfügbaren Daten verwiesen auf die Möglichkeit einer Dosisreduzierung von Dasatinib, um Nebenwirkungen zu verringern. Alternativ zu Dosisreduktionen scheinen „drug holidays“ die Nebenwirkungen zu mildern. Eine Erhaltungstherapie mit einer geringeren Dosierung könnte auch ein angemessenes Therapieziel sein. Auch die Beendigung der Therapie wird derzeit für selektierte Patienten in Studien untersucht. Therapieentscheidungen sollten aber nicht vorschnell, bevor die prospektiven Studien final ausgewertet sind, getroffen werden. SI

Quelle:

Talpaz M et al.: Dasatinib dose management for the treatment of chronic myeloid leukemia. Cancer 2018, doi:10.1002/cncr.31232

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