Med-Info

Arzt-Depesche 1/2020

Effizienter FLT-3-Inhibitor bei AML

Ergebnisse der Phase-3-Studie ADMIRAL zeigten, dass erwachsene Patienten mit rezidivierender oder refraktärer akuter myeloischer Leukämie (R/R AML) mit einer FLT3 (FMS-like tyrosine kinase 3)-Mutation von einer Monotherapie mit XOSPATATM (Gilteritinib) profitieren. Bei Gilterinib handelt es sich um einen Typ1-Rezeptor-Tyrosinkinase-Inhibitor, der an den FLT3-Rezeptor bindet und sich gegen ITD (interne Tandemduplikation)- und TKD (- Tyrosinkinasedomän)-Mutationen richtet. Unter Behandlung mit diesem zeigte sich bei 371 erwachsenen Patienten mit R/R AML und nachgewiesener FLT3-Mutation ein signifikant längeres Überleben als unter Salvage-Chemotherapie. So betrug das mediane Gesamtüberleben (overall survival, OS) für Patienten unter dem Inhibitor gut neun Monate im Vergleich zu knapp sechs Monaten unter Salvage-Therapie. Prof. Hartmut Döhner, Universitätsklinikum Ulm, unterstrich zudem die verbesserte Ansprechrate, Wirksamkeit sowie ein günstigeres Nebenwirkungsprofil auf. Prof. Lars Bullinger, Charité Berlin, betonte, dass erst eine genaue genetische Analyse und Charakterisierung der FLT3-Mutation Patienten identifizieren kann, die von einer zielgerichteten Behandlung mit Gilteritinib profitieren können. Er verwies auch darauf, dass sich Mutationen in AML-assoziierten Genen während des Krankheitsverlaufes ändern können und dass deshalb eine genetische Testung nicht nur bei Erstdiagnose, sondern auch im Falle eines Rezidivs unumgänglich ist. Mithilfe von Gilteritinib erhofft er sich, dass es bei AML-Patienten mit rezidivierendem Verlauf möglich wird, eine Langzeitremission zu erlangen, die bisher nur durch eine allogene Stammzelltransplantation erzielt wurde. Die EU-Zulassung von XOSPATATM bei erwachsenen Patienten mit R/R AML mit einer FLT3-Mutation umfasst die Mitgliedsstaaten der EU sowie Island, Liechtenstein und Norwegen.
ICD-Codes: C92.-

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