Beschrieben wird der Fall eines 42-Jährigen, der nach Tod durch eine Schussverletzung als Nierenspender infrage kam. Seine Kreatininkonzentration lag bei 1,0 mg/dl und seine Urinproduktion über 100 ml/h. Im CT sah man dann, dass er eine Hufeisenniere hatte: Die Nieren waren an ihren unteren Spitzen zusammengewachsen, wobei der Isthmus über der Aorta lag. Abgesehen von einer verlagerten rechten Leberarterie war die Niere ansonsten anatomisch unauffällig. Eine Hälfte der Hufeisenniere wurde einer 65-jährigen Typ-1-Diabetikerin eingesetzt, die seit vier Monaten dialysepflichtig war.
Jede Hälfte der Donorniere besaß vier Arterien (zwei zweigten von der Aorta und zwei von der A. iliaca ab), aber nur eine renale Vene und einen Ureter. Die Niere wurde direkt vor der Abklemmung in zwei Hälften geteilt.
Die eingesetzte Nierenhälfte zeigte unmittelbare Transplantatfunktion und die Patientin konnte mit einer Kreatininkonzentration von 0,98 mg/dl entlassen werden. Die zweite Nierenhälfte pflanzte man einem anderen Patienten ein, mit ebenfalls gutem Ergebnis. OH