Von Kleopatra wird berichtet, dass Aloe vera Bestandteil ihres täglichen Schönheitsrituals war. Natürlich wusste man damals noch nichts von den heute bekannten 75 Inhaltsstoffen der kaktusartigen, zur Familie der Liliaceae gehörenden Pflanze. Ursprünglich stammt diese aus Madagaskar, Saudi Arabien und dem Iran. Da wundert es nicht, dass sich Forscher aus eben dem Iran nun in einer umfassenden Übersichtsarbeit mit den Einsatzmöglichkeiten von Aloe vera im medizinischen Bereich auseinandersetzten. Die Pflanze scheint für die Haut eine wahre „Wunderdroge“ zu sein, die einer Ode durchaus würdig ist.
23 Studien aus den Jahren 1990 bis 2016 wurden von den Autoren retrospektiv ausgewertet. Viele davon attestierten der Aloe vera (als topisches Gel oder Creme) positive Effekte bei der Prävention von Hautulzera und bei der Wundheilung (z. B. bei Verbrennungen, Erfrierungen, Hautinfektionen, chirurgischen Inzisionen, Entzündungen, Herpes, diabetischen Ulzera und anderen chronischen Wunden). Aloe vera eignete sich gut zur Wundbehandlung, die meisten Studien diesbezüglich wurden mit Verbrennungswunden durchgeführt. Speziell in der Chirurgie zeigte sich das Aloe-vera-Gel effektiv nach Episiotomien, Sectiones, Hautbiopsien, Hämorrhoidektomien und gynäkologischen Laparotomien. Hierbei gelang es auch, signifikante Vorteile für Aloe vera versus, einer konvetionellen Wundauflage, zu zeigen. Einige Studien zeigten zudem positive Effekte bei chronischen Brustwarzenentzündungen.
In dem Extrakt der Aloe vera finden sich 20 Mineralstoffe, 20 Aminosäuren, Vitamine, Zink und vor allem Wasser. In-vitro-Studien konnten eine inhibierende Wirkung auf Thromboxan, eine Inflammationsreduktion, eine Histaminabnahme und eine Inhibition von IL-6 und IL-8 zeigen. Auch TNFa und das Fibroblastenwachtum wurden beeinflusst.
Die Wundheilungsgeschwindigkeit, konkludierten die Autoren, ist mit Aloe vera in vielen Studien deutlich schneller als mit konventionellen Wundbehandlungen. CB