Fäkaltransplantation

Arzt-Depesche 7/2019

Eine Therapieoption mit vielen Baustellen

So vielversprechend die bisherigen Ergebnisse über Stuhltransplantation (auch: fäkaler Mikrobiomtransfer, FMT) zur Behandlung von Infektionen mit Chlostridium difficile (C. difficile) und auch als Therapieoption bei antibiotikaresistenten Keimen sind, so zahlreich sind auch die offenen Fragen.
Der zunehmende Einsatz der FMT zeigte, dass diese neben der hohen Heilungsrate von C.-difficile- Infektionen (90 %) gleichzeitig die Eradikation antibiotikaresistenter Keime (ARK) zur Folge hatte, wie z. B. die Dekolonisierung von Patienten mit Carbapenem-resistenten Klebsiella pneumoniae und die erfolgreiche Beseitigung von Escherichia coli in 93 % der Fälle von Patienten (20) mit haematologischen Erkrankungen. Studien zufolge könnten auch Patienten mit Vancomycin-resistentem Enterococccus (VRE), Carbapenem-resistenten Enterobakterien oder wiederkehrenden Harnwegsentzündungen von einer FMT profitieren.
Dennoch ist bei Interpretation der bisherigen Ergebnisse Vorsicht geboten. So sind die Kriterien für eine Kolonisierung bzw. Dekolonisierung von ARK bislang nicht einheitlich definiert. Zudem gibt es Unterschiede in der Durchführung der FMT, der Isolatgewinnung sowie den Kultivierungsmethoden. Auch über Langzeiteffekte der FMT ist bislang nichts bekannt. RG
Quelle: Woodworth MH et al.: The role of fecal microbiota ... Open Forum Infect Dis 2019; 6(7): ofz288
ICD-Codes: A04.7

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