2016 hatte die multizentrische Studie HARMONY erstmals demonstriert, dass sich eine Komplettbehandlung des Gesichts bei Patienten mit moderaten bis schweren Falten und Hypotrichose der Wimpern deutlich positiv auf die Zufriedenheit und Selbstwahrnehmung auswirkt. Die Behandlung kombinierte Unterspritzungen mit Hyaluronsäure (HA) und OnabotulinumtoxinA mit der Anwendung von Bimatoprost-Augentropfen. Hinsichtlich des HA-Präparats, dessen injizierter Menge und des Injektionsorts hatten die Behandler freie Wahl. Ob dabei eine bestimmte Strategie besonders effektiv war, sollte nun eine Post-hoc-Analyse der HARMONY-Studie klären.
Anhand der Bewertungsskala FACE-Q Satisfaction with Appearance gaben die Patienten an, wie zufrieden sie mit dem Ergebnis der Behandlung waren. Im mittleren Gesichtsdrittel schien sich die „lateral and less“-Strategie auszuzahlen: So wurde bei Patienten mit den höchsten Zufriedenheitsscores im Mittel ein höheres Volumen von VYC-20L im zygomatikomalaren Abschnitt eingesetzt und ein geringeres Volumen in der anteromedialen Wangenregion als bei den weniger zufriedenen Patienten. Zudem wurde die submalare Region bei den zufriedensten Patienten häufiger korrigiert.
In der unteren Gesichtspartie führte ein hohes Gesamtvolumen des Fillers zur größten Patientenzufriedenheit, wobei eine Unterspritzung mit HYC-24L besonders erfolgreich war. Das Risiko für ein unnatürliches Ergebnis scheint also nicht zwangsläufig mit der Menge der Füllsubstanz zu steigen. Vielmehr scheint auch die Produktwahl und die Technik eine Rolle zu spielen. Die Studienautoren empfehlen etwa, zunächst das mittlere Gesichtsdrittel zu behandeln und dann zur unteren Gesichtspartie überzugehen.
Insgesamt sind die Studienergebnisse mit dem Konzept in Einklang, dass ein Produkt mit robusteren strukturellen Eigenschaften (z. B. HYC-24L+) bei tieferen Falten und Fältchen bevorzugt werden sollte, während sich ein Produkt mit weicheren mechanischen Eigenschaften (z. B. HYC-24L) für subtilere Korrekturen eignet. RG