Die Typ-2-Connection
Praxis-Depesche 11/2020
Entzündungsmediatoren gezielt blockieren
Eine Typ-2-Inflammation kann sich unterschiedlich manifestieren – in Erkrankungen, zwischen denen es auf den ersten Blick keine Verbindung gibt. Treiber des zugrundeliegenden komplexen Entzündungsgeschehens sind oftmals die Interleukine 4 und 13.
Gemeinsamer Nenner der Erkrankungen mit einer Typ-2-Entzündung ist Prof. Jörg Kleine-Tebbe, Berlin zufolge, dass sie jeweils Grenzbarrieren betreffen wie die Atemwege, die Haut, die Nasenschleimhaut und die Speiseröhre. Er unterstrich, dass die exakten an einer Typ-2-Inflammation beteiligten Signalkaskaden bis heute nicht vollständig verstanden seien. Man wisse aber u. a., dass neben der TH2-Zelldifferenzierung auch die Entwicklung innater lymphoider Zellen (ILC) eine wichtige Rolle spiele. Zentrale Mediatoren der Entzündung seien IL-4 und IL-13, bei Asthma auch IL-5. Moderne Antikörpertherapien ermöglichen heute die gezielte Blockade von Mediatoren der Typ-2-Entzündung. Der duale Blocker von IL-4 und IL-13, Dupilumab, ist zugelassen zur Therapie von Asthma, atopischer Dermatitis und CRSwNP. Da viele Patienten von mehr als einer Manifestation einer Typ-2-Inflammation betroffen sind, forderte Kleine-Tebbe zu einer intensiven interdisziplinären Zusammenarbeit der verschiedenen beteiligten Facharztgruppen auf. Beispielsweise sind 35 % der Patienten mit schwerem Asthma auch von einer atopischen Dermatitis betroffen, und bis zu 43 % jener mit schwerem Asthma leiden gleichzeitig unter einer CRSwNP. MW
Quelle: Virtuelle Ausstellung und Paneldiskussion im Livestream aus Berlin: Typ-2-Connection – wie alles zusammenhängt“. 26.8.2020.