Die Autoren untersuchten auf der Basis der vorhanden Literatur, welche Tumorentitäten mit Psoriasis assoziiert sind und welche Mechanismen zugrunde liegen könnten.
Nach Einschätzung der Experten haben Psoriasis-Patienten ein erhöhtes Gesamtrisiko, an Krebs zu erkranken, und ein erhöhtes Risiko für nicht melanozytären Hautkrebs (NMSC), Lymphome, Lungenkrebs, Blasenkrebs, Kolonkarzinom, Kolorektalkarzinom, Nierentumore, Larynxkarzinom, Leberkrebs, Ösophaguskarzinom, Mundhöhlentumore und Pankreaskarzinom. Am besten untersucht sind NMSC, Lungenkrebs und Lymphome. Das erhöhte NMSC-Risiko scheint das Resultat des inflammatorischen Milieus der Psoriasis, gepaart mit Phototherapie und Sonneneinstrahlung, zu sein. Die Psoriasis-Therapie mit Psoralen, UV-Licht und Cyclosporin A erhöht das NMSC-Risiko; in einigen Studien waren Methotrexat und ein TNF-Inhibitor mit NMSC assoziiert. Das erhöhte Lymphom-Risiko scheint auf eine chronische Entzündung mit abnorm starker Proliferation der Lymphozyten zurückzuführen zu sein. Das erhöhte Risiko für Lungenkrebs könnte mit der höheren Prävalenz für Rauchen bei Psoriasis-Patienten zusammenhängen, aber auch das komplexe Wechselspiel zwischen Rauchen und Inflammation könnte eine Rolle spielen.
Hinzu kommt, dass die allgemeinen Krebsrisiken Rauchen, Adipositas und erhöhter Alkoholkonsum mit Psoriasis assoziiert sind und bei Psoriasis-Patienten mehrere Zytokine erhöht sind, die bei Krebs eine Rolle spielen: TNF-α (Tumornekrosefaktor-α), Interleukin(IL)-1β, IL-12, IL-17A, IL-22 und IL-23.
Die Autoren fassten zusammen, es seien weitere Studien notwendig, um die zugrundeliegenden Mechanismen zu klären. Darüber hinaus sollte untersucht werden, wie die neuen immunmodulatorischen Psoriasis-Therapien das Krebsrisiko beeinflussen. Weil erhöhter Alkoholkonsum, Adipositas und Rauchen unter Psoriasis-Patienten häufiger als in der allgemeinen Bevölkerung ist, kann nach Einschätzung der Autoren mit einem gesundem Lebensstil verschiedenen Krebsentitäten vorgebeugt werden. MR