Hepatozelluläres Karzinom (HCC)

Praxis-Depesche 12/2020

Erste Krebsimmuntherapie zugelassen

Mit der am 27.10.2020 erfolgten EU-Zulassung der Kombinationstherapie aus dem PD-L1-Inhibitor Atezolizumab und Bevacizumab ist nunmehr eine First-Line-Therapie für erwachsene Patienten mit fortgeschrittenem oder nicht resezierbarem HCC verfügbar, die einen relevanten Therapiefortschritt beim Leberkarzinom darstellt.
Grundlage für die Zulassung waren die positiven Resultate der Phase-III-Studie IMbrave150, die eine signifikante Überlegenheit des Kombinationsansatz in allen Endpunkten gegenüber Tyrosin kinaseinhibitoren (TKI). So erklärte Prof. Peter R. Galle, Mainz, Studienarzt der IMbrave150, dass das Mortalitätsrisiko bei HCC-Patienten unter der Kombinationstherapie aus Atezolizumab und Bevacizumab im Vergleich zur Behandlung mit Sorafenib, einem TKI, um 42 % reduziert war und Patienten zudem von einer signifikanten Reduktion des Progressionsrisikos um 41 % gegenüber dem TKI profitierten. Mit 27 % vs. 12 % im Sorafenib-Arm ließ sich zudem eine statistisch signifikante und klinisch bedeutsame anhaltende Verbesserung im objektiven Ansprechen (ORR) mit der Kombination nachweisen. In Bezug auf die Daten zur Lebensqualität aus der IMbrave150 betonte Dr. Carsten Ziske, Troisdorf, dass die Daten zur Lebensqualität im Vergleich zu Sorafenib überzeugend besser waren. Insgesamt beurteilte er das Nutzen-Risiko-Profil für die Kombination als positiv und betrachtet diese als eine gute Strategie für HCC-Patienten im fortgeschrittenen Stadium in der First-Line- Behandlung. Prof. Galle meinte, dass die Kombination aus Atezolizumab und Bevacizumab als neue Erstlinientherapie des HCC angesehen werden sollte. GH
Quelle: Digitales Pressegespräch: „Das neue Kapitel in der Therapie des HCC.“ 16.10.2020, Veranstalter: Roche Pharma AG, Bevacizumab: Avastin®, Atezolizumab: Tecentriq®

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