Exazerbierte Schuppenflechte

Praxis-Depesche 8/2018

Erythrodermie nach Therapie-Stopp

Eine Erythrodermie äußert sich in generalisierter Rötung und Schuppung der Haut, oft verbunden mit sytemischen Reaktionen wie Hypothermie, Dehydrierung und Elektrolytstörungen. Bei 65% der Patienten liegt eine präexistente Hauterkrankung zugrunde, am häufigsten eine Psoriasis.

Ein möglicher Auslöser von Erythrodermie ist neben Infektionen und Kontaktdermatitis das Absetzen einer Medikation. Fälle von erythrodermischer Psoriasis wurden vor allem nach Absetzen von Ciclosporin, Methotrexat und oralen Kortikoiden beschrieben, selten nach Stopp von Biologika. Gelegentlich kam es dazu nach Absetzen von Efalizumab (ein Anti-CD11a-Antikörper).
Aus Florida wird vom ersten Fall einer erythrodermischen Psoriasis nach Absetzen des Biologikums Ixekizumab (IL17A-Antikörper) berichtet. Es handelte sich um eine 59-jährige Patientin mit lange bestehender Plaque-Psoriasis und Psoriasis-Arthritis, die im Rahmen einer Studie sehr gut auf Ixekizumab angesprochen hatte. Nach Absetzen der Medikation verschlechterte sich die Psoriasis massiv und es kam zu einer exfoliativen Erythrodermie. Mit Ciclosporin erreichte man innerhalb von zwei Wochen eine weitgehende Rückbildung der Hautsymptome. Ciclosporin sollte danach ausgeschlichen und durch ein Biologikum oder Methotrexat ersetzt werden.
Die Erythrodermie ist eine lebensbedrohliche Psoriasis-Komplikation. Bei Änderungen systemischer Medikationen sollten die Patienten engmaschig kontrolliert werden. WE
Quelle:

Potter KA et al.: Erythrodermic psoriasis after discontinuation of ixekizumab. JAAD Case Rep 2018; 4: 22-3

ICD-Codes: L53.9

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