Bei einem NKTCL lässt sich für die molekulare Analyse derzeit nur unter schwierigen Umständen ausreichend Tumormaterial gewinnen. Um Alternativen zu einer Biopsie zu finden, führte eine chinesische Arbeitsgruppe eine gezielte Next-Generation-Sequenzierung von Tumorgewebe und Analysen zeitlich aufeinanderfolgender Plasmaproben durch, die prospektiv einer Kohorte von Hochrisiko- NKTCL-Patienten entnommen worden waren. Untersucht wurde, inwieweit die Resultate der Genotypisierung des Tumors mit denen der cfDNA-Bestimmung im Plasma übereinstimmen. Außerdem stand der prädiktive Wert des dynamischen cfDNA-Monitorings im Fokus der Studie.
Zu Studienbeginn wurden bei 19 von 24 Hochrisikopatienten mit einem NKTCL (79,2 %) 59 somatische Mutationen in 31 Genen in Tumor- und/oder Plasma-cfDNA identifiziert. Die cfDNA-Bestimmung im Plasma hatte eine Sensitivität von 72,4 % für den Nachweis somatischer Mutationen, die vor der Behandlung in Tumorbiopsien identifiziert worden waren, und ermöglichte auch die Identifizierung von Mutationen, die in den Tumorbiopsien nicht nachgewiesen worden waren. Diese Ergebnisse wurden zudem in einer Validierungskohorte von weiteren 23 Hochrisikopatienten mit NKTCL verifiziert.
Darüber hinaus zeigte die Längsschnittanalyse, dass Patienten mit einer frühen Clearance der mit dem NKTCL zusammenhängenden Mutationen aus dem Plasma höhere komplette Remissionsraten und günstigere Überlebensraten aufwiesen als jene Patienten mit persistierenden oder neu aufgetretenen Mutationen im Plasma. Außerdem war eine niedrige cfDNA-Konzentration vor der Behandlung mit einem günstigeren Überleben verbunden. GS