Fäkaltransplantation

Arzt-Depesche 7/2019

FMT – Eine effiziente Behandlungsoption?

Bei rezidivierenden und therapieresistenten durch Clostridium-difficile-Infektionen(CDI) bedingten Durchfällen stellt eine Stuhltransplantation (FMT, fäkaler Mikrobiomtransfer) eine Erfolg versprechende Therapiemöglichkeit dar. Daten einer retrospektiven Kohortenstudie aus Schweden unterstrichen die Erfolgsaussichten des Einsatzes von FMT bei der Behandlung von CDI.
Der Einsatz einer FMT war den am schwierigsten zu behandelnden Fällen von wiederkehrenden CDI vorbehalten. In die Studie waren 47 Patienten eingeschlossen worden, bei denen mindestens drei wiederkehrende CDI-Episoden zu verzeichnen gewesen waren und eine Therapie mit Vancomycin fehlgeschlagen war. 70 % dieser Patienten erhielten Spenderstuhl und 30 % Stuhlkulturen. 25 Patienten (53 %) konnten nach einmaliger FMT, sieben weitere Patienten nach zwei- bis viermalige FMT geheilt werden, was einer Heilungsrate von 68 % entsprach. Anhand des Karnofsky-Index (Skala von 0 bis 100, mit der symptombezogene Einschränkung hinsichtlich Aktivität, Selbstversorgung und Selbstbestimmung eingestuft werden) konnte gezeigt werden, dass die FMT-Erfolgsrate bei gesünderen Patienten höher lag (90 vs. 70, p = 0,02). Die Ergebnisse waren unabhängig davon, ob frischer oder eingefrorener Spenderstuhl genutzt wurde. Letzteres zeigte, dass auch ein über längere Zeit eingefrorener Spenderstuhl eine Erfolg versprechende Therapiemöglichkeit darstellt.
Trotzdem sollte aufgrund möglicher Übertragungen von Infektionserregern sowie der Aktivierung unerwünschter immunologischer, metabolischer oder neoplastischer Prozesse im Empfänger auf die Spenderauswahl und -testung ein besonderes Augenmerk gelegt werden. GH
Quelle: Nowak A et al.: Efficacy of Routine Fecal ... Int J Microbiol 2019; (10): 1-7;. doi: 10.1155/2019/7395127
ICD-Codes: A04.7

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