Blutzuckerschwankungen bei Typ-1-Diabetes

Praxis-Depesche 11/2020

Geringere nächtliche glykämische Variabilität unter Insulin glargin 300 E/ml

Menschen mit Typ-1-Diabetes verbrachten nach der Umstellung auf Insulin glargin 300 E/ml mehr Zeit im optimalen Blutzuckerbereich als unter Insulin degludec 100 E/ml, so die Ergebnisse der Studie OneCARE.
Die Ergebnisse von OneCARE zeigten einen statistisch signifikanten Unterschied zugunsten von Insulin glargin 300 E/ml, bei dem 52,4 % der Patienten unter Insulin glargin 300 E/ml nachts im optimalen Blutzuckerbereich verbrachten, im Vergleich zu 46,2 % unter Insulin degludec 100 E/ml. OneCARE war eine retrospektive multizentrische Kohorten-Querschnittsstudie. Sie beobachtete 199 Erwachsene, die seit mindestens drei Jahren an Typ-1-Diabetes erkrankt waren und deren HbA1c unter einer Basal-Bolus-Therapie vor der Umstellung auf Insulin glargin 300 E/ml oder Insulin degludec 100 E/ml nicht zufriedenstellend eingestellt war (HbA1c ≥ 7,5 %). Von den eingeschlossenen Patienten hatten 104 Patienten auf Insulin glargin 300 E/ml und 95 auf Insulin degludec 100 E/ml gewechselt. Die Studie verglich die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Basalinsuline im klinischen Alltag und nutzte ein CGM-System, um die kurzzeitigen Schwankungen des Blutzuckerspiegels sowie die Zeit im Blutzucker-Zielbereich (70 - 180 mg/dl; 3,9 - 10 mmol/l) zu untersuchen. Die Studie erreichte ihren primären Endpunkt mit einem vergleichbaren Anteil der Time in Range über 24 Stunden in den Kohorten unter Insulin glargin 300 E/ml und Insulin degludec 100 E/ml (52,4 ± 14,0 % vs. 49,3 ± 13,9 %; p = 0,1191). Auch die mittleren HbA1c-Werte waren zwischen den Kohorten vergleichbar (7,6 % vs. 7,9 %; p = 0,1032). Die mittlere Blutzuckerkurve für die Gruppe unter Insulin glargin 300 E/ml war nachts (24.00 Uhr bis 6.00 Uhr) statistisch glatter (weniger glykämische Exkursionen) als unter Insulin degludec 100 E/ml (p<0,005). Nachts wurde ein signifikanter Unterschied zugunsten von Insulin glargin 300 E/ml beobachtet (52,4 ± 18,2 % vs. 46,2 ± 18,5 %; p = 0,0182). AT
Quelle: 56. Jahrestagung der EASD (virtuell): Conget I et al., Posterpräsentation Nr. 670

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