Niere

Arzt-Depesche 4/2018

Hyponatriämie – komplexe Pathogenese

Nach renaler Transplantation kann es im weiteren Verlauf zu einer Hyponatriämie kommen. Den pathophysiologischen Mechanismen ging eine argentinische Arbeitsgruppe nach.

Man unterscheidet zwischen normotoner, hypertoner und hypotoner Form. Die normotone Hypotonie ist ein Artefakt, der nach i.v. Gabe von Immunglobulinen oder bei schwerer Hypergammaglobulinämie (bei Hepatitis C) auftritt. Eine Hyperglykämie führt zur hypertonen Hyponatriämie, weil sie das extrazelluläre Kompartiment verdünnt. Diese Form kommt bei medikamenteninduzierter Verschlechterung eines Diabetes vor (durch hohe Dosen von Prednisolon und/oder Calcineurininhibitoren), bei Sepsis (begünstigt durch Immunsuppression) und bei Abstoßung eines Pankreastransplantats bei Nieren-Empfängern. Für eine hypotone Hyponatriämie sind Patienten mit Pneumonie, Herzinsuffizienz, Nierenversagen, Leberzirrhose, Hypothyreose, NNR-Insuffizienz und zerebralen Syndromen (SIADH, Salzverlustsyndrom etc.) disponiert. Eine eigene Kategorie ist die medikamenteninduzierte Hyponatriämie durch Gabe von Cyclophosphamid, Opioide und psychoaktive Pharmaka oder Calcineurininhibitoren. WE

Quelle:

Musso CG et al.: Hyponatremia in kidney transplant patients ... Clin Kidney J 2018; 11: 581-5

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