HNO

Arzt-Depesche 2/2022

Hypothyreoserisiko nach Bestrahlung

Die intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) hat die Überlebensprognose des Nasopharynx-Karzinoms (NPC) entscheidend verbessert. Allerdings entwickelt ein erheblicher Anteil der Betroffenen infolge einer Schilddrüsen- bzw. Hypophysenbestrahlung eine Hypothyreose. Welche Faktoren hierfür prädisponieren, wurde nun in einer Studie aus China untersucht.
Chinesische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten die Fragestellung anhand der Daten von 404 schilddrüsengesunden Männern und Frauen (Durchschnittsalter 48 Jahre), die sich an der Universität Shanghai aufgrund eines nicht metastasierten NPCs einer IMRT unterzogen hatten.
Während der medianen Nachbeobachtungszeit von 60,6 Monaten entwickelten 173 Personen eine primäre, sechs eine zentrale und zwei eine kombinierte Hypothyreose. Im Median trat die Problematik nach 15,4 (primär) bzw. 29,9 (zentral) Monaten auf. Die kumulative Inzidenz der Hypothyreose stieg innerhalb von sieben Jahren bis auf 54,7 % an. Als signifikante Hypothyreose-Risikofaktoren erwiesen sich: jüngeres Alter, weibliches Geschlecht, ein kleines Schilddrüsenvolumen, die durchschnittliche Schilddrüsendosis, der prozentuale Anteil des bestrahlten Schilddrüsenvolumens sowie das absolute Schilddrüsenvolumen ohne Exposition.
Um das Hypothyreoserisiko zu minimieren, empfehlen die Forschenden eine dosimetrische IMRT-Optimierung. LO
Quelle: Zhai R et al.: Predictors of radiation-induced hypothyroidism in nasopharyngeal carcinoma survivors after intensity-modulated radiotherapy. Radiat Oncol 2022; 17(1): 57; doi: 10.1186/s13014-022-02028-z
ICD-Codes: C11.9

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