Eisenmangel bei Tumorerkrankung, ein vernachlässigtes Problem

Praxis-Depesche 4/2020

i.v. Eisencarboxymaltose füllt Speicher auf

Eisenmangel und Eisenmangelanämie können bei jeder Art von Krebserkrankung auftreten. Um mögliche negative Folgen zu vermeiden, empfehlen Leitlinien die Eisensubstitution, vorzugsweise i.v. mit Eisencarboxymaltose (FCM).
Eisenmangel und Eisenmangelanämie bei onkologischen Patienten können verschiedenste Ursachen bis hin zum Tumor- induzierten Eisenmangel haben, berichtete Prof. Dr. Dr. Fuat Oduncu, München.
Die Folgen sind Schwäche, Müdigkeit, Lustlosigkeit, Depression, Verschlechterung einer Herzinsuffizienz, Fatigue, Einbußen bei der Kognition. Die Anämie kann zudem die Wirksamkeit einer Chemotherapie beeinträchtigen, indem sie zu Dosismodifikationen zwingt. Damit steigt das Rezidivrisiko und verschlechtert sich die Prognose. Deswegen, so Oduncu, sollte ein Eisenmangel bei Tumorpatienten früh erkannt und früh behandelt werden.
Zur Therapie des Eisendefizits bieten sich verschiedene Optionen. Bluttransfusionen und Erythropoese-stimulierende Agentien (ESA) bergen aber Risiken. Diese Probleme werden mit der i.v. Substitution mit Eisencarboxymaltose umgangen. Das Präparat ist hoch stabil und ermöglicht die Einmalgabe von 1.000mg. Damit ist die Korrektur des Eisenstatus in einer Sitzung möglich, erklärt Prof. Hans Tesch, Frankfurt. Das Präparat ist zudem frei von Dextran und verursacht damit kaum akute Überempfindlichkeitsreaktionen. Es ist auch zugelassen zur i.v. Eisensubstitution im zweiten und dritten Trimenon der Schwangerschaft. Die Wirksamkeit wurde klinisch in verschiedenen Studien nachgewiesen. MB
Quelle: Fachpressekonfernz: „Eisenmangel bei Tumorpatienten behandeln? 5 Experten – 5 Botschaften“ , Deutscher Krebskongress, Berlin, 21.2.2020

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