Neuer Konjugatimpfstoff gegen Meningokokken

Praxis-Depesche 9-10/2021

„Impfung gegen Serogruppe C nicht genug“

Von der STIKO empfohlen wird aktuell nur eine Impfung gegen Meningokokken des Serotyps C. Da aber die Gruppen W und Y inzwischen über 25 % der Infektionen ausmachen, ist ein breiterer Impfschutz dringend notwendig. Im August kam nun der dritte Meningokokken-ACWY-Konjugatimpfstoff auf den deutschen Markt.
Zwischen 2001 und 2019 wurde insgesamt eine Abnahme invasiver Meningokokken- Erkrankungen verzeichnet. Bei genauer Betrachtung wird allerdings deutlich, dass die Fallzahlen nur für die Stämme der Serogruppen B und C rückläufig sind – nicht aber für Y und W, für die es bislang keine Impfempfehlung durch die Ständige Impfkommission gibt.
Nach Ansicht von Prof. Markus Knuf ist die alleinige Immunisierung gegen den Serotyp C nicht ausreichend. „Die invasive Meningokokken- Erkrankung kommt zwar in Deutschland nur selten vor, wegen der potenziell schwerwiegenden Folgen ist aber jeder Erkrankungsfall einer zu viel.“ Auf einer Veranstaltung von Sanofi Pasteur präsentierte der Leiter der Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Worms Daten zum neuen Konjugatimpfstoff MenQuadfi®. Dieser ist indiziert zur aktiven Immunisierung von Personen ab zwölf Monaten gegen die Serogruppen A, C, W und Y. Studienergebnisse zeigen eine hohe Seroprotektionsrate und eine Nicht-Unterlegenheit gegenüber Vergleichsvakzinen in allen getesteten Sero- und Altersgruppen sowie eine vergleichbare Verträglichkeit. Auch die Koadministration mit anderen Impfstoffen, etwa der Vierfachkombination Mumps, Masern, Röteln, Varizellen oder des Sechsfach- Vakzins DTaP-IPV-HepB-Hib, scheint problemlos möglich zu sein. RG
Quelle: Virtuelle Pressekonferenz: Kleinkinder breiter gegen Meningokokken impfen“, 2.9.2021 

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