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Arzt-Depesche 2/2020

Ist der Geburtstermin ein Risikofaktor?

Auch wenn die Ätiopathogenese der atopischen Dermatitis (AD) noch nicht vollständig bekannt ist, so konnten doch eine Reihe von Risikofaktoren identififiziert werden. Nach einer neuen Metaanalyse dürfte auch das Geburtsdatum eine Rolle spielen, d. h. bei einer Geburt im Herbst oder Winter ist das Risiko erhöht.
Trotz intensiver Bemühungen und gewisser Fortschritte ist die Pathogenese der AD noch nicht vollständig erforscht. Doch man konnte eine Reihe von Risikofaktoren identififizieren wie Gene und Umwelt- bzw. Ernährungsfaktoren. Auch wird immer wieder diskutiert, ob der Geburtstermin für die Manifestation der Erkrankung eine Rolle spielen könnte.
Im Rahmen einer Metaanalyse ist man jetzt der Frage nachgegangen, ob eine Geburt im Herbst oder Winter das Risiko erhöht. Ausgewertet wurden die Daten aus insgesamt neun Studien mit 726.378 Kindern in einem Alter zwischen null und zwölf Jahren. Die Prävalenz der Erkrankung betrug 12,9 %, wobei sich durchaus Unterschiede bzgl. des Geburtsdatums ergaben. Bei einer Geburt im Herbst betrug die Prävalenz 15,4 %, im Winter 14,9 %, im Frühling 12,7 % und im Sommer 13,7 %. Im Vergleich zu den im Frühling Geborenen war das Risiko bei im Herbst Geborenen um 16 % (HR 1,16) und bei im Winter Geborenen um 15 % (HR 1,15) erhöht. Diese Unterschiede waren statistisch signififikant. Doch wie lässt sich dies erklären? Auf diese Frage gibt es bisher keine plausible Antwort.
Quelle: Calov M et al.: The Association Between Season of Birth and Atopic Dermatitis in the Northern Hemisphere: A Systematic Review and Meta-Analysis J Allergy Clin Immunol Pract. 2020; doi: 10.1016/j.jaip.2019.10.007

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