Koebnerisin gehört zu der S100-Proteinfamilie und ist aufgrund seiner Rolle bei der antimikrobiellen Abwehr, der angeborenen Immunität, der epidermalen Zellreifung und der epithelialen Tumorgenese von Bedeutung.
Um die Rolle des Koebnerisin in der Pathogenese der Rosacea genauer zu untersuchen, wurden von sechs Patienten mit mittelschwerer und schwerer Rosacea Hautbiopsien von entzündlichen Läsionen im Gesicht genommen, in denen mittels quantitativer Reverse-Transkriptase-Polymerase- Kettenreaktion sowie Immunfluoreszenz die Expression des Koebnerisin bewertet wurde. Als Kontrollen dienten Biopsien von gesunden Probanden (n = 6).
Im Vergleich zu gesunder Haut war das Koebnerisin in mit Rosacea erkrankter Haut hoch reguliert. Es wurde dabei in der Epidermis durch suprabasale und basale Keratinozyten sowie in der Dermis überexprimiert. Man vermutet, dass das Koebnerisin dabei eine Rolle für die Funktion und Proliferation von Keratinozyten spielt und es möglicherweise eine proinflammatorische Wirkung ausübt. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass Tumornekrosefakor a (TNF-a) in Keratinozyten und Fibroblasten die Expression von Koebnerisin erhöht. Koebnerisin seinerseits kurbelt die Expression der Matrix-Metalloproteinase 9 an, die eine destruktive Wirkung auf Hautbestandteile hat und entzündliche Prozesse stimuliert. Somit könnte Koebnerisin einen neuartigen Akteur in der Pathogenese von Rosacea darstellen. GH