Aus dem United Kingdom Collaborative Trial of Ovarian Cancer Screening (UKCTOCS) lagen Daten von 1.590 postmenopausalen Frauen vor, bei denen im Rahmen eines Screenings in den Jahren 2001 bis 2005 unklare Raumforderungen der Adnexe festgestellt worden waren. Aus den damals entnommenen Blutproben bestimmte man nachträglich die Tumormarker HE4 (human epididymis protein 4) und – soweit nicht bereits beim multimodalen Screening erhoben – CA-125 (Cancer-Antigen 125).
Bei 78 Frauen wurde innerhalb eines Jahres nach der Ultraschalluntersuchung ein Ovarialmalignom diagnostiziert. Davon handelte es sich in 24 Fällen um Borderline-Tumoren und in sechs Fällen um Tumoren nicht epithelialen Ursprungs. Die Autoren verglichen zwei Modelle zur Vorhersage: eines, das Alter, sonographische Befunde und CA-125 berücksichtigte, und eines, in das zusätzlich HE4 einging. Bei einer festgesetzten Spezifität von 90 % erwiesen sich beide als vergleichbar sensitiv in der Diagnostik eines Ovarialkarzinoms (74,4 versus 75,6 %). Besonders treffsicher waren beide Modelle mit einer Sensitivität von 91,2 bzw. 94,1 % bei der Vorhersage von Typ-II-Karzinomen („highgrade“ serös). Die Studienautoren schlossen aus diesen Ergebnissen, dass die Hinzunahme von HE4 zum Ultraschallbefund und CA-125 in der Differenzialdiagnostik des Ovarialkarzinoms nur einen geringen Zusatznutzen bietet. CW