Varia

Arzt-Depesche 1/2021

Kombination mit Immuntherapie

Ein Problem bei der Behandlung des rezidivierenden Myeloms besteht darin, dass fast alle Patient:innen nach zwei Vortherapien refraktär gegenüber Lenalidomid werden. Helfen könnte dieser Patientengruppe jetzt die Kombination mit einem Antikörper.
In der Europäischen Union (EU) ist Isatuximab (Isa) in der Kombination mit Pomalidomid und Dexamethason (Pd) zur Behandlung des rezidivierten und refraktären multiplen Myeloms (RRMM) bei Erwachsenen zugelassen, die mindestens zwei vorausgegangene Therapien, darunter Lenalidomid und einen Proteasom-Inhibitor (PI), erhalten haben und unter der letzten Therapie progradient waren. Dr. Hans Salwender, Asklepios Klinik Altona, Hamburg, stellte Daten der Phase-III-ICARIA-MM-Studie vor, die zeigten, dass unter Hinzunahme von Isa zu Pd das progressionsfreie Überleben (PFS) auf 11,53 Monaten im Vergleich zu 6,47 Monaten unter alleinigem Pd gesteigert werden konnte. Zudem konnte durch die Kombination mit Isa die Gesamtansprechrate um 25,1 % erhöht werden. Dabei wurde die Lebensqualität unter der Behandlung nicht beeinträchtigt und war in beiden Behandlungsgruppen vergleichbar, was sich auch in einer niedrigeren Abbruchsrate in der Kombination widerspiegelte. Wie Prof. Katja C. Weisel vom UKE, Hamburg, anhand der IKEMA-Studien-Daten zeigen konnte, führte auch die Kombination von Isa mit Carfilzomib-Dexamethason (Kd) zu einer signifikanten Verbesserung des PFS über mehrere Subgruppen (inklusive der schwerbehandelbaren Patient:innen) hinweg. Sie schlussfolgerte, dass die Isa-Kd-Kombination einen neuen Behandlungsstandard für Patient:innen mit rezidiviertem MM darstellt. GH
Quelle: Virtuelle Pressekonfernz: Neue Perspektiven für Patienten mit Multiplem Myelom; 15.2.2021 

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