Kasuistik

Praxis-Depesche 2/2019

Larynxobstruktion bei Sport nicht mit Asthma verwechseln!

Die belastungsinduzierte Larynxobstruktion (exercise induced larnygeal obstruc-tion, EILO) ist gar nicht so selten, wird aufgrund der ähnlichen Symptomatik aber häufig als Asthma fehlinterpretiert.

Bei Vorstellung in der Klinik klagten zwei Sportler – ein 18-jähriger Mann und eine 20-jährige Frau – über Atembeschwerden beim Sport und dadurch verursachte Leistungseinbrüche. Die Atemnot setzte vorwiegend bei der Inspiration ein, war bei sportlicher Höchstleistung am stärksten und ging wieder zurück, wenn sich die Atmung wieder normalisierte. Die ursprüngliche Diagnose „schwer kontrollierbares Asthma” konnte man widerlegen.
Die Patienten unterzogen sich einem maximalen Belastungstest auf dem Laufband, währenddessen man endoskopisch die laryngealen Bewegungen mitverfolgte. Dabei offenbarte sich bei beiden Sportlern eine EILO mit supraglottischer und nachfolgender glottischer Obstruktion, die sich mit stei-gender Belastung verstärkte.
Der 18-Jährige konnte durch ange-leitetes Training der inspiratorischen Muskelkraft (IMT) erfolgreich behan-delt werden. Seine Symptome bes-serten sich, und im Belastungstest blieb sein Larynx offen. Die 20-jährige Patientin sprach nicht auf eine IMT an. Sie litt an einer supraglottischen EILO mit begleitender flatternder Pli-ca aryepiglottica. Das Flattern deutete auf überschüssiges Gewebe hin, das man per Laser-Supra glottoplastik ent-fernte. Nach der OP war die Patientin beschwerdefrei. OH
Quelle:

Clemm HSH et al.: The heterogeneity of exercise induced laryngeal obstruction. Am J Crit Care Med 2018; 197(8): 1068-9

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