Nachsorge bei Kolorektalkarzinom

Praxis-Depesche 7/2018

Mehr Kontrollen – kein Mehrwert!

Das Follow-up nach chirurgischer Resektion eines Kolorektalkarzinoms soll u. a. sicher- stellen, dass Rezidive rechtzeitig erkannt werden. Zwei Nachsorge-Untersuchungen innerhalb von drei Jahren reichen nach einer aktuellen Studie dazu aus.

In der COLOFUL-Studie durchliefen 2509 Patienten mit Kolorektalkarzinom (Stadium II oder III) nach Tumorresektion mit kurativer Absicht eines von zwei verschiedenen Nachsorgeprotokollen: Kontrast-CT von Thorax und Abdomen sowie CEA-Bestimmung entweder sechs, zwölf, 18, 24 und 36 Monate nach der OP (n=1253), oder lediglich einmal zwölf und einmal 36 Monate nach der OP (n=1256). Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 63,5 Jahren und 45% waren Frauen.
Ob die Teilnehmer insgesamt fünf- oder nur zweimal gescreent wurden, beeinflusste die Fünfjahresmortalität nicht (13 vs. 14,1%, p=0,43, Intention-to-treat-Analyse, ITT). Die Kolorektalkarzinom-spezifische Mortalitätsrate war bei intensiver bzw. reduzierter Nachsorge mit 10,6 vs. 11,4% (p=0,53) ebenfalls vergleichbar hoch. Hinsichtlich der Kolorektalkarzinom-spezifischen Rezidivrate brachte ein häufigeres Screening auch keinen Vorteil (21,6 vs. 19,4%, p=0,15).
Der einzige erkennbare Unterschied war, dass in der häufiger gescreenten Gruppe kolorektale Rezidive etwas früher erkannt wurden – allerdings ohne Auswirkungen auf die Mortalität. OH
Quelle:

Wille-Jørgensen et al.: Effect of more vs less frequent follow-up testing on overall and colorectal cancer-specific mortality in patients with stage II or III colorectal ... JAMA 2018; 319(20): 2095-103

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