Ein blutiges Ejakulat ruft bei Männern, soweit es überhaupt wahrgenommen wird, oft große Ängste hervor, da als Ursache eine maligne Erkrankung befürchtet wird. Doch dies ist nur selten der Fall, wie die Autoren in einer Übersichtsarbeit darlegen. Meist handelt es sich um ein vorübergehendes harmloses Symptom, bei dem auch nicht immer eine eindeutige Ursache gefunden wird. Das differenzialdiagnostische Spektrum ist weit: Es reicht von Infektionen über iatrogene bzw. traumatische Auslöser bis hin zu obstruktiven Veränderungen im Bereich der ableitenden Harnwege, Systemerkrankungen wie Hypertonie bzw. chronische Lebererkrankungen und Malignome. Bei letzteren kommen ein Prostata-, Blasen-, Hoden- und Urethrakarzinom in Betracht.
Eine weitergehende urologische Abklärung mittels PSA-Bestimmung, Zystoskopie, Ultraschall des Hodens und evtl. CT oder MRT empfiehlt sich bei Männern über 40 Jahren, bei wiederholter oder anhaltender Hämatospermie, bei Vorliegen von Risikofaktoren für ein Prostatakarzinom insbesondere bei einem erhöhten PSA-Wert, bei einer gleichzeitig bestehenden Hämaturie und bei Alarmsymptomen wie Gewichtsverlust, Anorexie oder Knochenschmerzen. Gleichzeitig bei der Ejakulation auftretende Schmerzen sprechen eher für eine Infektion/Obstruktion. Aber auch eine sehr intensive sexuelle Aktivität bzw. Masturbation kann die Ursache sein. PS