Hämatologie

Arzt-Depesche 9/2019

Neue Chancen mit neuen Antikörpern

Isatuximab, ein derzeit in Entwicklung befindlicher neuer CD38-Antikörper, könnte ersten Daten nach die Überlebenschancen für Patienten mit multiplen Myelom (MM) noch weiter steigern.
Der monoklonale Antikörper Isatuximab richtet sich gegen ein spezifisches Epitop auf dem CD38-Rezeptor, der sowohl direkt zur Apoptose der Krebszellen beitragen als auch immunmodulatorisch wirken soll. Erste Zwischenergebnisse der derzeit laufenden Phase-III-Studie ICARIA-MM zu Isatuximab präsentierte Dr. Paul Richardson, Boston, auf einem Symposium von Sanofi im Rahmen des diesjährigen Kongresses der European Hematology Association (EHA).
In die Studie eingeschlossen wurden 307 Patienten mit rezidiviertem/therapierefraktärem MM mit mindestens zwei verschiedenen MM-Vortherapien (Lenalidomid und Proteasom-Inhibitor). Ein Teil der Patienten erhielt den Anti-CD38-Antikörper Isatuximab zusätzlich zu Pomalidomid plus Dexamethason (Pom/Dex), die Vergleichsgruppe nur Pom/ Dex. Nach aktuellem Ergebnisstand der Studie verlängerte das Isatuximab-Regime das progressionsfreie Überleben (progression-free survival, PFS) signifikant um fünf Monate verglichen mit Pom/Dex allein (11,53 vs. 6,47; p = 0,001). Ferner fiel die Gesamtansprechrate im Isatuximab-Arm signifikant höher aus als im Kontrollarm (60,4 vs. 35,3 %; p < 0,0001). Wie Richardson hervorhob, war der Behandlungsvorteil über mehrere Subgruppen feststellbar, inklusive Patienten ab 75 Jahren, Patienten mit Niereninsuffizienz und Patienten mit Nicht-Ansprechen auf Lenalidomid. OH
Quelle: Symposium:„Management of relapsed and refractory Multiple Myeloma with novel monoclonal Antibody- based Regimes: An interactive Conversation with the Experts“, EHA-Kongresses 2019, Amsterdam, 13.6.2019

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