Kongress der Deutschen Gesellschaft für Senologie

Gyn-Depesche 4/2021

Neue Wege bestreiten

Ausgehend von den momentan zur Verfügung stehenden Krebsimmuntherapien beim Mammakarzinom wurde auf einem Symposium des Pharmaunternehmens Roche anhand von laufenden Studien ein Ausblick auf zukünftige Therapien gegeben.
Als Standard zur Behandlung des fortgeschrittenen triple-negativen Mammakarzinom (TNBC) hat sich Atezolizumab, ein humanisierter monoklonaler Antikörper gegen PD-L1 (Programmed cell death 1 ligand 1), in Kombination mit nab- Paclitaxel etabliert. Prof. Marc Thill, Frankfurt am Main, erklärte, dass die IMpassion031- Studie zum neoadjuvanten Einsatz des PD-L1-Inhibitors zeigen konnte, dass auch Frauen mit einem frühen TNBC von Atezolizumab profitieren. Die Hinzunahme des Antikörpers zur Chemotherapie (CT) erhöhte unabhängig vom PD-L1-Status den Anteil der Patientinnen, die eine pathologische Komplettremission erreichten, was mit einer Verlängerung des ereignisfreien Überlebens und des Gesamtüberlebens korrelierte relativ zur alleinigen CT.
Prof. Andreas Hartkopf, Tübingen, fasste zusammen, dass für das hormonrezeptorpositive Mammakarzinom die endokrine Therapie die wichtigste Behandlungsform darstellt, in der metastasierten Situation CDK4/CDK6-Inhibitoren aber mittlerweile Standard sind. Zudem zeigte Hartkopf Daten, die belegen, dass PIK3CA(Phosphatidylinositol- 4,5-Bisphosphat-3-Kinase, katalytische Untereinheit alpha)- sowie BRCA-Alterationen gezielt behandelbar sind, und dass die modernen oralen SERDS (selektiver Östrogen-Rezeptor-Degrader) mit hoher Bioverfügbarkeit eine Alternative zu Fulvestrant darstellen. GH
Quelle: Symposium: „Neue Wege bei Roche – Therapie des Mammakarzinoms heute, morgen und übermorgen“, 17. 6. 2021

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