Ein gravierendes Problem bei der Anwendung von Organoiden besteht darin, dass durch die stark vereinfachte Architektur bis jetzt verfügbarer Technologien nur Einzelgewebe-Organoide ohne strukturelle Verbindungen zwischen Organen erzeugt werden können. Nun wurde jedoch ein Protokoll für die kontinuierliche Musterung hepatischer, biliärer und pankreatischer (HBP) Strukturen aus einer 3D-Kultur menschlicher pluripotenter Stammzellen (hPSC) publiziert (siehe Abbildung).
Obwohl das System Einschränkungen aufweist, z. B. die Notwendigkeit einer weiteren Verfeinerung der späteren Stadien der HBP-Organogenese (für Transplantationsanwendungen wäre eine stär- kere Gewebereifung erforderlich), bietet dieses „in a dish“-Modell (In-einer-Schale- Modell) der humanen hepato-biliär-pankreatischen Organogenese eine sehr gute Plattform, um die menschliche Entwicklung und angeborene Erkrankungen zu studieren. Aber auch für die Entwicklung neuer Arzneimittel und für die Transplantationsmedizin bietet dieses Modell erhebliche Vorteile. Außerdem könnte der neue Ansatz möglicherweise verwendet werden, um Modelle für die Konnektivität zwischen Organen für andere aus Stammzellkulturen abgeleitete Organsysteme zu etablieren. GS