Lebertransplantation

Arzt-Depesche 8/2020

Pädiatrisches akutes Leberversagen

Pädiatrisches akutes Leberversagen (pediatric a acute liver failure, PALF) ist eine seltene, aber lebensbedrohliche Krankheit mit einem hohen Risiko des Fortschreitens bis hin zu Multiorganversagen und Tod. Sie ist definiert als schwere Beeinträchtigung der Leberfunktion, die durch biochemische Anzeichen einer akuten Leberschädigung und Koagulopathie gekennzeichnet ist.
Zu den häufigen Ursachen von PALF gehören Infektionen, Toxine/Medikamente, genetische Stoffwechselstörungen, immunvermittelte Krankheiten, Infiltrationskrankheiten, vaskuläre/ischämische Ursachen oder Vergiftung durch spezielle Pilzarten. Pilzvergiftungen induzieren ein PALF und weisen ohne Lebertransplantation (LTx) eine sehr schlechte Prognose auf. So sind beispielsweise in China von den mehr als 3.000 existierenden Pilzarten ungefähr 400 für den Menschen giftig.
Sobald die konservative Behandlung versagt, sollte eine LTx durchgeführt werden. Es ist jedoch schwierig, den optimalen Zeitpunkt der Transplantation zu bestimmen. In dem hier präsentierten Fallbericht handelte es sich um einen zuvor gesunden 9-jährigen Jungen, der innerhalb von 5 Tagen nach der Einnahme von Pilzen allmählich Übelkeit, Erbrechen, Gelbsucht und Koma entwickelte. Bei ihm wurde eine Pilzvergiftung und ein akutes Leberversagen diagnostiziert.
Er wurde konservativ behandelt, verschlechterte sich aber immer noch. Am siebten Tag nach der Vergiftung unterzog er sich einer LTx aufgrund einer hepatischen Enzephalopathie Grad IV. Zwanzig Tage später erholte er sich und wurde entlassen. VW
Quelle: Yang CF et al.: Timing of liver transplantation for pediatric acute liver failure due to mushroom poisoning: a case report and literature review. BMC Pediatrics 2020; 20: 351.

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