Hidradenitis suppurativa

Arzt-Depesche 2/2020

Paradoxe Reaktion

Bei einem Patienten mit einer Psoriasis mit psoriatischer Arthritis entwickelt sich unter der Therapie eine schwere paradox erscheinende Komplikation, die zum Absetzen des Medikaments führt.
Ein 58-jähriger Patient leidet seit einigen Jahren unter einer Psoriasis mit einer Arthritis psoriatica. Die Erkrankung erweist sich als refraktär gegenüber den TNF(Tumornekrosefaktor)- Inhibitoren Etanercept und Adalimumab. Daraufhin wird eine Therapie mit Secukinumab eingeleitet, die auch gut wirkt. Die Psoriasis ist infolgedessen weitgehend verschwunden und auch die Gelenkentzündungen sind deutlich besser. Doch nach der zweiten Dosis klagt der Patient über multiple Schmerzen. An der Haut zeigen sich erythematöse Papeln und es fifinden sich multiple Lymphknotenschwellungen in den Axillen und Leisten. Es wird die Diagnose „paradoxe Hidradenitis suppurativa“ gestellt. Daraufhin wird Secukinumab abgesetzt und die Therapie mit Ustekinumab fortgeführt. Darunter verschwindet die Hidradenitis suppurativa und auch bezüglich der Psoriasis zeigt sich eine gute Wirksamkeit.
Von einer paradoxen Reaktion unter einem Biological spricht man, wenn es unter der Therapie zu einer Exazerbation von Symptomen bzw. Hautbefunden kommt, die zunächst gut auf das Medikament angesprochen haben. Dazu gehören psoriaforme bzw. pustulöse Exantheme ebenso wie die Hidradenitis suppurativa. Ursache ist eine gestörte Zytokinbalance, genauer gesagt ein Überschuss an IL(Interleukin)-17. Eine solche Komplikation ist auch unter einem TNF-Inhibitor beschrieben. Ein Auftreten unter Adalimumab konnte mit Secukinumab durchbrochen werden. PS
Quelle: Navarro-Trivino FJ et al.: Secukinumab-induced paradoxical hidradenitis suppurativa. Dermatol Ther 2020; 33(1): e13150; doi: 10.1111/dth.13150
ICD-Codes: L73.2

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