Lymphom

Arzt-Depesche 9/2019

PD-1- und PD-L1-Hemmer einsetzbar

Was hat es auf sich mit der unter Anti-CTLA-4-Behandlung auftretenden Entzündung der Hirnanhangsdrüse? Wer kann betroffen sein?
Die Autoren präsentieren als „Case Reports“ vier in den letzten zwölf Monaten diagnostizierte Fälle von Hypophysitis, die bei zwei Patienten auftraten, die Anti-PD-1, bei einem Patienten, der eine Kombinationstherapie mit Anti-PD-1 und Anti-CTLA-4 erhalten hatten, und bei einem Patienten, der Anti-PD-L1 erhalten hatten (PD-1: programmed cell death protein 1, CTLA-4: cytotoxic T-lymphocyte-associated protein 4, PD-L1: PD-1 ligand 1). In dieser Fallserie schienen Timing, das klinische Erscheinungsbild und der Zusammenhang zu anderen unerwünschten Ereignissen in Bezug auf das jeweilige Immunsystem äußerst unterschiedlich ausgeprägt zu sein. Bei allen wurden zentraler Hypoadrenalismus und Hyponatriämie festgestellt, obwohl die selläre Magnetresonanztomographie (MRT) keine spezifischen Anzeichen einer Hypophysenentzündung aufwies. Somit kann die PD-1/PD- L1-Blockade im Vergleich zur CTLA-4-Blockade eine Hypophysitis mit einem anderen klinischen Erscheinungsbild auslösen. Hyponatriämie aufgrund einer akuten sekundären Nebenniereninsuffizienz ist häufig das Hauptzeichen einer PD-1/PD-L1-induzierten Hypophysitis und kann durch andere Symptome aufgrund der onkologischen Erkrankung maskiert werden. Die PD-1/PD-L1-induzierte Hypophysitis kann als isolierte Manifestation vorliegen oder im Zusammenhang mit anderen Autoimmunerkrankungen stehen. NM
Quelle: Lupi I et al.: Clinical heterogeneity of hypophysitis ... Endocrinology Diabetes & Metabolism, 2019, pii: EDM190102; doi: 10.1530/EDM-19- 0102EDM-19-0102

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