In Studien wurden verschiedene Formen der Exposition gegenüber Pferdeallergenen identifiziert, darunter die Übertragung durch die Luft sowie die indirekte Exposition beispielsweise durch Kleidung und Kreuzreaktionen. Bis heute sind fünf Pferdeantigene bekannt, von denen zwei der Lipocalin-Familie zuzuordnen sind. Lipocaline finden sich im Urin, im Speichel sowie in Hautschuppen und sind zwischen verschiedenen Tierspezies weitgehend homolog, was zu Kreuzreaktionen führt – etwa bei Pferd, Katze und Hund. Dasselbe gilt für Pferdealbumin, ein weiteres Antigen in Hautschuppen, das vermutlich die Hauptursache für Pferdeallergien darstellt. Ein viertes Antigen, ein Latherin, tritt im Speichel und Schweiß auf, das fünfte, ein Lysozym, kommt wahrscheinlich in Haut und Lebensmitteln vor.
Klinisch manifestieren sich Pferdeallergien als allergische Rhinitis, Asthma, generalisierte Urtikaria und Anaphylaxie. Inhalierbare Pferdeantigene sind die vorwiegenden Trigger für kindliches Asthma. Speichel kann Kontakturtikaria hervorrufen. Auch wenn mehrere der berichteten Anaphylaxiefälle tatsächlich eine im Erscheinungsbild sehr ähnliche lokal induzierte Multisystemreaktion gewesen sein können, scheint eine schnelle Behandlung mit Epinephrin angemessen. MR