Plattenepithelkarzinom nach Hidradenitis

Ein 63-jähriger Patient stellte sich nach einer erfolglosen Behandlung mit Fieber, Schüttelfrost und Eiterfluss an den Oberschenkeln und Hoden vor. Neben einer 30 Jahre erfolglos behandelten HS litt er an COPD, Polymyalgia rheumatica und Arteriitis temporalis. Nach einer weiteren vierwöchigen Behandlung mit Ampicillin/Sulbactam wurde seine HS als schweres Hurley- Stadium III eingestuft und mit Doxycyclin/Amoxicillin weiterbehandelt. In den folgenden drei Monaten entwickelte sich eine Lymphadenopathie, die Zahl der weißen Blutkörperchen sank auf 9.300 WBC/ Mikroliter und er war hyperkalzämisch. Basierend auf Wundkulturen wurde eine Meropenem-Behandlung eingeleitet. Biopsien zeigten ein Plattenepithelkarzinom, das in der Bildgebung auch den Musculus levator ani befallen hatte. Wegen der weit fortgeschrittenen Erkrankung war chirurgische Intervention keine Option mehr und der Patient verstarb 26 Tage später. In diesem Fall war der Krebs bei seiner Entdeckung schon so weit fortgeschritten, dass er nicht mehr chirurgisch hätte entfernt werden können. Daher sollte bei schwerer HS das Potenzial für maligne Transformation berücksichtigt werden. Die Autoren raten zu früher chirurgischer Intervention, bevor nicht mehr beherrschbare Infektionen oder eine Grad-III-Erkrankung das verhindern. MR