HSCT

Arzt-Depesche 7/2019

Pleuroparenchymale Fibroelastose nach HSCT

Bei der pleuroparenchymalen Fibroelastose (PPFE) handelt es sich um eine seltene, lebensbedrohliche Erkrankung der viszeralen Pleura sowie des subpleuralen Parenchyms der oberen Lungenlappen. Neben einer idiopathischen Form kann die Problematik auch sekundär in Folge einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation auftreten, berichteten italienische Forscher.
Die Wissenschaftler aus Genua stellten den Fall einer 30-jährigen Frau vor, die ein Jahr nach einer Chemotherapie mit autologer Stammzelltransplantation und einer ein Jahr später folgenden myeloablativen Chemo- und Strahlentherapie mit anschließender allogener Stammzelltransplantation aufgrund eines Hodgkin-Lymphoms zunächst ein idiopathisches Pneumoniesyndrom entwickelte. Im Verlauf der folgenden Monate trat eine progrediente Belastungsdyspnoe mit trockenem Husten auf und nach 18 Monaten zeigten die Lungenfunktionstests schwere obstruktive Veränderungen im Sinne einer Bronchiolitis obliterans. In den folgenden Jahren kam es zu der schweren PPFE. Zwölf Jahre später wurde aufgrund einer notwendigen Lungenresektion die Fibroelastose der viszeralen Pleura sowie des subpleuralen Lungenparenchyms histologisch bestätigt.
Im vorgestellten Fall stellte die PPFE eine Spätfolge der hämatogenen Stammzelltransplantation dar.
Als Auslöser dieser prognostisch ungünstigen Erkrankung kommen Graft-versus-Host-Reaktionen sowie chemo- und strahlentherapeutische Schäden infrage. Angesichts dessen sollten Patienten nach einer Stammzelltransplantation engmaschig mittels Lungenfunktionstests überwacht werden. LO
Quelle: Barisione G et al.: Trajectory of lung function ... Respir Med Case Rep 2019; 28: 100915; doi: 10.1016/j.rmcr.2019.100915

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