Prostatakarzinom – Abirateron bessert die Prognose

Das metastasierte Prostata-Ca mit Ansprechen auf Androgen-Deprivation (chirurgische oder pharmakologische Kastration) macht in den USA 3% der neuen Diagnosen dieses Krebses aus. Nach initialem Ansprechen auf Orchiektomie oder Gabe von LH-RH-Analoga kommt es aber meist doch zur Kastrations- Resistenz. Man versucht, die Prognose mit zusätzlicher Chemotherapie (Docetaxel) zu verbessern. Diese Maßnahme ist allerdings mit beträchtlichen Risiken verbunden; auch Todesfälle kommen vor. Als Alternative wurde in einer multinationalen Doppelblindstudie (LATITUDE) bei 1199 Patienten die Gabe von Abirateron-Acetat plus Prednison versus Plazebo geprüft. Bei einer Interims-Analyse nach einem medianen Follow-up von 30,4 Monaten war das mediane Gesamt-Überleben in der Abirateron-Gruppe signifikant erhöht. Die mediane Länge des radiologischen progressionsfreien Überlebens betrug 33,0 Monate (Verum) versus 14,8 Monate (Plazebo). Unter Abirateron ergaben sich auch signifikant bessere Werte bei allen sekundären Beurteilungskriterien. Die offenkundige Überlegenheit von Abirateron veranlasste das Kontrollgremium, die Studie zu entblinden und einen Wechsel der Plazebo-Patienten auf Verum zuzulassen. Frühere Versuche, mit Androgenrezeptor- Inhibitoren der ersten Generation zusätzlich zur Androgen-Deprivation bei solchen Patienten hatten nur geringe Verbesserungen der Ergebnisse gebracht, wahrscheinlich wegen der schwächeren Potenz dieser Substanzen gegenüber Abirateron und einer partiellen agonistischen Aktivität. Derzeit laufen noch drei Studien, die Androgen-Rezeptor-Signaling-Kombinationen in diesem Setting zusammen mit Docetaxel erproben. WE