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Arzt-Depesche 6/2019

Psoriasis pustulosa nach IvF

Die pustulöse Psoriasis (PP) in der Schwangerschaft (pustular psoriasis of pregnancy, PPP) ist eine für Mutter und Kind lebensbedrohliche Erkrankung, die sowohl bei Schwangeren mit persönlicher oder familiärer Vorgeschichte von Psoriasis als auch de novo auftreten kann. Die Therapie erfordert Fingerspitzengefühl.
Eine 43-jährige Schwangere (16. Schwangerschaftswoche, SSW) mit 15-jähriger Vorgeschichte von PP stellte sich mit einem neu aufgetretenen Psoriasis-Schub vor. Zuvor war sie acht Monate lang in Remission gewesen, hatte in dieser Zeit ihre Ustekinumab-Therapie abgesetzt und eine In-vitro-Fertilisation (IvF) durchführen lassen.
Die leichten psoriatischen Läsionen auf Armen und Brust versuchte man zunächst, mit lokalem Triamcinolon und UVB-Therapie zu behandeln. Jedoch kam es zur Impetiginisierung der Arme sowie Ausweitung der Psoriasis auf Oberkörper, Beine und Kopfhaut. Außerdem kamen einige systemische Symptome hinzu. Nachdem orales Clindamycin, Bleichbäder und Triamcinocolon keine Besserung gebracht hatten, setzte man die Schwangere auf Ustekinumab kombiniert mit Cyclosporin. Zwei Wochen später hatte sich der Zustand deutlich verbessert. Die Patientin ist weiterhin auf Ustekinumab eingestellt und Mutter und Kind sind seither wohlauf (Stand SSW 39).
Zu den möglichen Komplikationen der PPP und der damit verbundenen Therapien zählt ein erhöhtes Risiko für fetale Anomalien, vorzeitigen Blasensprung, intrauterine Wachstumsrestriktion sowie Fehlgeburt.
Unter kritischer Überwachung kann der Wirkstoff Cyclosporin auch in Kombination mit Kortikosteroiden eine sichere Alternative zu Kortikosteroiden darstellen. In jedem Fall müssen Nutzen und Risiken der Therapie gegen die möglichen schweren Folgen einer unbehandelten PPP abgewogen werden. OH
Quelle: Tejeda CI et al.: Known history of pustular psoriasis with reactivation from in vitro fertilization therapy. JAAD Case Reports 2019; 5; 543-5

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